Klassenfahrt der 5./6. OBS nach Münster an den Aasee

Von Sonntag, den 23.06. bis Donnerstag, den 27.06.2019 fuhren wir auf eine im Nachhinein wirklich gelungene Klassenfahrt. Warum fährt man sonntags los? Weil wir auf einer tidenabhängigen Insel leben und neben den normalen Bus-bzw. Zugfahrzeiten noch mindestens 90 Minuten Fährzeit einplanen müssen. Es ist eben immer eine kleine Weltreise. Auf diese begaben wir uns voller Freude und mir als Lehrerin fiel ein Felsbrocken vom Herzen, als wir im letzten Zug saßen und abends gegen 19.00Uhr unser Ziel nach Zeitplan erreichten.

Da der Hbf nur 1,1 km vom Gästehaus entfernt lag, das Wetter schön war und sich die Mehrheit der Klasse für den Fußweg entschied, liefen wir zum Aasee. Der erste Anblick war für alle fast so schön, wie der Blick auf das Meer. Ein großer See umgeben von einer kleinen Wallanlage, die im saftigen Grün leuchtete und mit vielen Trauerweiden bepflanzt war, die viel Schatten spendeten.

Daneben sahen wir viele junge Menschen, die sich hier erholten, denn auf der anderen Seite der Straße lag nicht nur unsere DJH, sondern auch die Mensa, das Studentenwerk und viele andere studentische Anlagen.

Beim Einchecken gegen 19.30 Uhr wurden wir super nett empfangen und eingewiesen. Jeder SuS erhielt eine Chipkarte als Zugangsmittel für unseren Flur und die jeweiligen Zimmer. Bevor wir aber unsere Zimmer bezogen, genossen wir unser erstes Abendessen in einem super schönen Speisesaal. Nicht nur an diesem Abend, sondern an allen Tagen fanden wir qualitativ hochwertiges Essen, tolle Buffetbereiche und eine Auswahl an 3 Hauptspeisen und vielen Komponenten vor.

Nach dem Beziehen der Zimmer, die geräumig waren und alle überein eigenes Bad verfügten, ging es nach draußen zum Spielen. Ebenso wurde uns der Kellerbereich gezeigt, der über weitere  Freizeitangebote verfügte.

Am Montag war es soweit, in Fünfergruppen ging es ohne Umschweife jeweils mit einem Segellehrer auf die Segelboote und getreu dem Motto „learning by doing“ wurde in 120 Minuten viel Wissen vermittelt und die Boote legten vorbildlich am Steg wieder an.

Am Nachmittag machten wir eine Münster Krimirallye. An originalen Kriminalfällen aus Münster mussten durch Erfragen oder googlen Orte und deren Geschichte ausfindig gemacht werden. Wenn die 6 Seiten auch sehr textlastig waren und von den SuS ein genaues Einhalten der Wegbeschreibungen verlangt wurde, kamen alle Gruppen pünktlich am letzten Ort, dem Dom, an.

Am nächsten Tag stand der Allwetterzoo Münster auf dem Plan. Mit der Solaris, einem solarbetriebenen Boot, fuhren wir gemütlich über den ganzen Aasee. Dies war bei 36°C Außentemperatur sicher angenehmer als jede Busfahrt.

Im Zoo angekommen, besuchten wir erst 30 Minuten das Aquarium, bevor wir das knapp 3 stündige Zooschulprogramm absolvierten. Wenn auch nicht jedem die 30 Minuten Einführung im kleinen Hörsaal gefiel, den man war ja auf Klassenfahrt/Spaßfahrt, so gefiel allen danach die Bearbeitung der Aufgaben. Am Ende hatten wir noch 1h zur freien Verfügung und jeder besuchte noch einmal sein Lieblingstier, vergnügte sich auf dem Spielplatz oder stöberte im Zooshop. Als Rückfahrt gönnten wir uns wieder das Wassertaxi, die Solaris.

Durch die Hitze erschöpft erholten sich alle am Nachmittag. Abends stand ja noch die zweistündige Fledermausführung an. Anstatt um 21.30 Uhr begannen wir erst gegen 22.00 Uhr, denn auch den Fledermäusen war vorher zu warm, um auf die Jagd zu gehen.

Gegen 22.00 Uhr kam ein netter Herr in die DJH und holte uns ab. Jeder bekam 2 Gummibärchen, dem Gewicht einer am Aasee lebenden Wasserfledermaus (6g) und dies obwohl diese kleine Maus 2000-3000 Mücken pro Abend verspeist.

Wir bekamen Schallempfänger und wurden in den Umgang damit eingewiesen. Es dauerte keine  20 Minuten bis wir die ersten Fledermäuse hörten. Unter einer großen Brücke setzten wir uns ans Ufer und orteten um 23.00 Uhr abends viele Fledermäuse. Immer wenn das Trickern sehr laut wurde, erleuchtete der Herr mit der Taschenlampe das Brückenuntere und wir sahen Fledermäuse bei der Jagd. Die Ausführungen waren spannend und lehrreich zugleich. Wirklich allen hatte diese Nachtaktion Spaß gemacht und gegen 24.00 Uhr waren wir zurück.

Am Mittwoch stand die I-Pad Rallye auf dem Plan. Nicht mehr ganz so motiviert, den man kannte den Hauptweg in die Stadt 😉 teilte sich die Klasse in 2 Gruppen und erhielt jeweils einen Rucksack mit einem I-Pad, einer Powerbank, Papier und anderem Material. Nun mussten in 2 h Aufgaben verschiedener Schwierigkeitsstufen erledigt werden. Parallel zur Ausführung wurden die Ergebnisse zur Teamleiterin übermittelt und man konnte zum Ansporn sehen, wie hoch der eigene und der Highscore der anderen Gruppe war. Um 13.00 Uhr war Ende. Wer später kam, verlor 100 Punkte. Auch diese Rallye machte viel Spaß, aber die Hitze von immer noch 32°C wirkte etwas drückend auf die SuS.

Dann kam der Programmpunkt, dem alle so sehr entgegen fieberten, dem Besuch des Ninfly, einer Trampolinhalle.

Hier hieß es nun eine Stunde lang hüpfen, was die eigene Kondition zu lies. Neben Trampolinbasketball, dem Sprung in die Schnitzelgrube, den Trampolinen mit Hindernissen, gab es natürlich auch nur einfache Trampoline zum Auspowern. Nach 20 Minuten war jeder durchgeschwitzt und brauchte einen Schluck Wasser. Danach ging es in den Ninjaparcous. Hier wurde der Spaß wohl etwas durch den dortigen Betreuer gedämpft, der trotz vorherigem, einstündigen Hüpfen ein Warmmachen verlangte. Leider konnte ich bei diesem Abschnitt nicht dabei sein, da sich eine Schülerin im Nackenbereich  verrengte und wir im KH vorsichtshalber alles abchecken ließen. Glück im Unglück, Aufnahme, Untersuchung und Arztbrief dauerten insgesamt nur 45 Minuten.

Am Donnerstag, dem letzten Tag, räumten wir nach dem Frühstück unsere Zimmer und verstauten das Gepäck im Gepäckraum der DJH. Dann gingen wir wieder zur Segelschule, aber dieses Mal um Tretboot zu fahren.

Im Anschluss spielten einige SuS Billard, andere chillten und wieder andere spielten Stapelbecher im Kellerbereich. Gegen 13.30Uhr aßen wir ein letztes Mal in dem schönen Speisesaal und machten uns dann auf den Fußweg zurück zum Hbf. Hier versorgten wir uns nochmals mit Getränken und Speisen für die Fahrt und fuhren punktgenau ab.

Gegen 19.45 Uhr waren dann alle wieder froh und munter auf Juist und wurden von ihren Eltern abgeholt.

Mit vielen schönen Erinnerungen und einem tollen Wir-Gefühl denken wir gerne an Münster und den Aasee zurück.

About Jenny.Fisser

Studium TU Braunschweig von Oktober 1995 bis Dezember 1998 1. Staatsexamen. Referendariat an der RS und HS Großburgwedel von Mai 1999 bis Juli 2000, 2. Staatsexamen. Lehererin z. A. an der HS Sickte von August 2001 bis Juni 2003. Lehrerin an der Inselschule Juist seit August 2003. Verheiratet, 6 Kinder. Fächer: Mathematik, Physik und Biologie