Mobbing und Cybermobbing Seminar

Cyber“mobbingseminar

Am 28.04. und am 29.04. bekamen die Klassen 7/8 und 5/6 die Möglichkeit, an einem „Cyber“Mobbing Seminar teilzunehmen. Zwei Seminarleiter der Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen kamen in unsere Schule und behandelten dies wichtige Thema sehr schülernah und greifbar. Dabei wurde nicht nur herausgearbeitet, was Mobbing eigentlich genau ist, sondern welche Möglichkeiten jeder hat, sich und andere davor zu schützen. In Aktivgesprächsrunden wurden die Erfahrungsbereiche der SuS mit den sozialen Medien abgecheckt und es wurden Gefahren bestimmter Plattformen angesprochen und an realen Fallbeispielen veranschaulicht. Soziale Medien wie Tik Tok, Snapchat und Instagram sind so konzipiert, dass sie Nutzer möglichst lange binden – durch Algorithmen, die Dopamin-Ausschüttungen fördern, endlose Feeds und soziale Belohnungen bspw. in Form von Freundschaftsflammen tragen dazu bei. Snapchat ist fokussiert auf ephemere (verschwundene) Inhalte, was Dringlichkeit schafft und zu häufigem Checken des Handys führt.

Aber auch noch wichtigere Dinge wurden angesprochen, wie die Map, die Freunden zimmergenau anzeigen, wo man sich befindet. Die Anonymität der Nutzer, die problemlos vorgeben können, ein Gleichaltriger zu sein, wurde herausgestellt, sowie die Gefahren interner Chaträume und der Verlauf des Groomings. Dabei geben sich Erwachsene als Gleichaltrige oder Freunde aus, schaffen in stundenlangen Chatsitzungen über Monate Vertrauen, meist auch als Liebesbeziehung getarnt und laden die Kinder/ Jugendliche in bestimmte private Gruppen ein oder versenden Geschenke wie Spielegutscheine, um dann in den internen Chaträumen unkontrolliert weiter zu agieren. Im schlimmsten Fall bis zu sexuellen Übergriffen, Erpressung und mehr.

Ein besonderes Augenmerk lag auf der App Snapchat, die nur scheinbare Schutzmaßnahmen hat und bei der die potentiellen Gefahren überwiegen.

Hier wurde den SuS auch gezeigt, dass man die scheinbaren verschwundenen Bilder wieder mit externen Apps sichtbar machen kann, um potentielles Erpressungsmaterial zu haben, mindestens jedoch kann alles mit einem zweiten Handy abgefilmt und -fotografiert werden.

In diesem Zusammenhang wurde klar herausgearbeitet, was eine Straftat ist, selbst wenn man die Handlung eher als lustig, „macht doch jeder“ abtut. Am Beispiel von Whats App wurde gezeigt und erklärt, dass das Verwenden von Fotos anderer, egal ob legal oder illegal erstellt, bei Verbreitung beispielsweise als Sticker eine strafrechtlich relevante Tat ist. Alleine das Besitzen eines solchen Stickers macht einen zum Mittäter.

Daher wurde besprochen, wie man sich verhalten sollte, wenn man strafrechtlich relevante Inhalte wie Kinderpornografie, Pornografie und ähnliches bekommt.

In einem Planspiel erhielten die SuS die Möglichkeit, im Rahmen ihres vorgegebenen fiktiven Charakter die besprochen Möglichkeiten auszuprobieren, um zu erleben, welche Eigendynamik ein solcher Fall annehmen kann. Im dazugehörigen Abschlussgespräch wurden die Gefühle besprochen, die man in der Situation erlebt hat.

Insgesamt war das Seminar dadurch geprägt, sich bewusst zu machen, wie das eigene Handeln auf den anderen wirkt. Als visuelles Ergebnis wurden die beiden Seminarblätter (siehe Fotos) in der Klasse aufgehängt, ferner gab es für jeden SuS die Hausaufgabe, sich bis zum Folgetag 2 Personen auszusuchen, die man bei Problemen ansprechen möchte und es diesen Personen auch zu sagen.

Das Seminar war sehr aufschlussreich und produktiv. Die SuS haben die dargelegten Inhalte und Hilfestellungen gerne angenommen und im Anschluss klar geäußert, dass es ihnen mehr Sicherheit im Umgang mit den Plattformen gegeben hat. So wurden Passwörter neu erstellt, Einstellungen neu konfiguriert und eventuelle nicht direkt bekannte Personen deaboniert.

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